Der Gemeinderat prüfte zusammen mit der Verwaltung sorgfältig alle Budgetpositionen auf mögliches Sparpotenzial, vom Sparauftrag war niemand ausgenommen. Im ganzen Sparprozess stand das Motto «Bescheidenheit geht vor Prestige» im Vordergrund. Nun präsentiert der Gemeinderat der Stimmbevölkerung ein neues, angepasstes Budget 2016 zur Abstimmung. Es ist gelungen, das Defizit gegenüber dem abgelehnten Budget um rund 1.3 Millionen Franken zu kürzen. Neu würde der Mehraufwand bei unverändertem Steuerfuss von 65 % nur noch 1.3 Millionen Franken statt rund 2.6 Millionen Franken betragen. Jedoch hat sich die Ausgangslage bei den Einnahmen zwischenzeitlich auch verändert. Tiefere Steuererträge (Einkommensteuern, Vermögenssteuern bei den natürlichen Personen und Gewinnsteuern bei den juristischen Personen) schlagen zu Buche. Dafür fallen die Vermögensgewinnsteuererträge (Grundstückgewinnsteuer) 2016 höher aus, vermögen jedoch die tiefer budgetierten Positionen nicht zu kompensieren. Diese veränderte Situation dürfte sich 2017 auf den kantonalen Finanzausgleich auswirken und Oberägeri diesbezüglich entlasten. Das neue Budget 2016 schliesst mit massiven Einsparungen und gleichbleibendem Steuerfuss mit einem Defizit von rund
1.9 Millionen Franken.

Investitionen gekürzt
Investitionen, die 2016 nicht notwendig sind, wurden wenn möglich reduziert, gestrichen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Ausgaben konnten so um CHF 2‘551‘000 gekürzt werden. Es ist zu beachten, dass einige für 2015 budgetierte Vorhaben erst 2016 zur Ausführung kommen und deshalb neu ins Budget 2016 aufgenommen worden wurden. Die Investitionsrechnung sieht im Budget 2016 nun Nettoausgaben von rund 5.1 Millionen Franken vor.

Optimum statt Maximum
Der Gemeinderat legt Ende Februar der Stimmbevölkerung ein neues, angepasstes Budget zur Abstimmung vor. Gemeindepräsident Pius Meier mahnt aber zur Vorsicht: «Wir haben gespart, wo es verträglich ist und auch Sinn macht. Wir wollen aber weiterhin als Wohn- und Arbeitsort sowie als Tourismusdestination attraktiv sein. Angesichts dieser Tatsachen heisst es auch für die kommenden Jahre, weiterhin umsichtig zu budgetieren und mit den uns zu Verfügung stehenden Mitteln sehr haushälterisch umzugehen.»

in CHF	Budget 2016	Budget 2015	Rechnung 2014	Rechnung 2013	Rechnung 2012
Ertrag	34‘950‘300	35‘816‘600	46‘299‘720	38‘170‘109	38‘115‘311
Aufwand	36‘907‘400	36‘563‘000	49‘192‘518	37‘211‘873	36‘916‘803
Ergebnis	-1‘957‘100	-746‘400	-2‘892‘798	958‘236	1‘198‘508
Steuerertrag*	24‘355‘000	24‘822‘000	24‘047‘771	26‘307‘824	27‘519‘555
*nat. Personen	20‘230‘000	22‘650‘000	21‘818‘226	22‘604‘768	24‘321‘607
*jur. Personen	700‘000	900‘000	761‘594	1‘186‘430	678‘815
*übrige Steuern	3‘425‘000	1‘272‘000	1‘467‘951	2‘516‘626	2‘519‘133
Nettoinvestitionen	5‘111‘000	13‘123‘000	9‘014‘839	4‘632‘112	4‘607‘031
Steuerfuss	65%	65%	65%	65%	67%
Zahlung in ZFA	1‘050‘800	1‘418‘700	2‘500‘131		2‘543‘512
Zahlung aus ZFA				1‘220‘818