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Das grosse Unwetter vom 9./10. September 1934 vewüstet das Ägerital

1934
Das Unheil begann am Abend des 9. September 1934 mit einem gewaltigen Wolkenbruch. Die Regengüsse hielten die ganze Nacht und den folgenden Tag an. Hänge rutschten ab. Selbst kleine Bächlein wurden zu reissenden Wassern, die Schlamm, Geschiebe und Holz mit sich führten. Strassen und Brücken wurden weggerissen. Der Ägerisee stieg in kurzer Zeit um 75 cm.

Wie viele andere Bäche trat auch der Dorfbach über die Ufer und verheerte das Dorf Oberägeri. Dem Beobachter zeigte sich "ein grauenvolles Bild der Verwüstung. Überall Schuttmassen, Baumstämme, Bretter, Überreste der Brücken und wogende Wassermassen." Erstaunlicherweise kamen bei dieser Katastrophe wohl viele Tiere, aber keine Menschen ums Leben.

Während die Unwetteropfer in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht waren, nahmen Aussenstehende die Katastrophe zum Anlass für einen Ausflug. Am Sonntag nach der Verheerung strömte eine riesige Menge von Schaulustigen ins Ägerital – eine Schätzung kam auf 8000 Fahrzeuge aller Art und etwa 20'000 Personen.

Den Aufräumarbeiten folgten aufwendige Bachverbauungen, welche weitere Katastrophen dieser Art verhindern sollten. Schwere Unwetter verursachten aber auch später noch grosse Schäden, so letztmals im Juni 2003.


Bild: Der über die Ufer getretene Dorfbach beim Friedhof am 10. September 1934.